Bearbeitungshinweise |
Zur Vermeidung von Abdrücken das Aerogelstück möglichst mit Handschuhen anfassen. Seidenhandschuhe reichen schon. . Silikat-Aerogele an sich sind ungiftig und unbrennbar, Die Lagerung, Handhabung und Entsorgung ist daher völlig unproblematisch . Beim Schleifen, oder anderen Zerspanvorgängen entsteht jedoch Staub, dessen Inhalation man -wie jeden anderen Staub auch - möglichst vermeiden sollte. Man muss nicht gleich „paranoid“ zur Sache gehen, sondern eben mit Respekt und Vorsicht. Das zählt für Holzstaub in Schreinereien - und Mehlstaub in Bäckereien übrigens genau so!
Grössere Mengen an Pulver oder Staub wirken auf der Haut austrocknend, da sie die Feuchtigkeit aus der Haut adsorbieren (Abhilfe: Handschuhe) . Beides gilt besonders bei regelmässiger täglicher Verarbeitung. Nassschliff ist nicht möglich, daher am besten mit Absaugung oder Atemschutz arbeiten, oder zumindest im Freien .
Beim Schleifen nicht zu grobes Schleifmaterial nehmen (>200-er Körnung) und die Schleifbewegung immer gegen das Werkstück richten, niemals davon ab, sonst bricht die Kante sehr schnell aus. Der Druck beim Schleifen darf ebenfalls nicht zu hoch sein, sonst Gefahr von Rissen . Am Besten an Reststücken erst mal selber probieren, um ein Gefühl für das Material zu bekommen. Absolut wichtig sind bei der Bearbeitung Ruhe und Geduld ! Fertige Kanten zur besseren Stabilität am Besten anfasen (1X45°) es sei denn, die spätere Anwendung gebietet scharfe Kanten . Schneiden kann man Aerogele entweder mit einer sehr ruhig laufenden , dünnen Trennscheibe (am Besten Diamantscheibe für Fliesen) Oder man ritzt es vorsichtig mit einem scharfen Gegenstand an und bricht es dann über –genau so, als wenn man Glas schneidet. Bohren, Drehen und Fräsen nur mit sehr scharfen Werkzeugen , auf einer sehr ruhig laufenden Maschine, mit geringen Vorschüben und Zustellungen (auch hier Staubentwicklung berücksichtigen !) Ebenfalls muss während der Bearbeitung sich aufstauendes Material in engen Konturen vermieden werden, da dieses schnell Druck erzeugt und das Werkstück zerbrechen könnte. Das gilt besonders beim Bohren. Ein Staubsauger mit einem guten Filter! und einer entsprechenden Düse ist hier sehr hilfreich. Zum Einspannen der Werkstücke in konventionellen Maschinenschraubstöcken, Spannfuttern, oder Spannbrücken immer eine nachgiebige Zwischenlage aus weicheren Schaumsttoffen nehmen, da die Werkstücke sonst durch unregelmässige Druckverteilung sehr schnell brechen können. Hier gilt ebenfalls: nur trocken bearbeiten! Spanloses Umformen ist wegen der Sprödigkeit absolut unmöglich! In engem Rahmen kann das Material Ungenauigkeiten durch seine Elastizität ausgleichen . Dies ist aber immer im Einzelfall zu prüfen.
Reine Aerogele sind zwar ungiftig, können aber bei Anwendung unter giftigen Substanzen diese adsorbieren und dadurch verunreinigt werden, obwohl sie äusserlich einen unversehrten Eindruck machen . Darum ist in solchen Fällen immer Vorsicht geboten! |